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Hafen. BOUGIE. 44. Route. 275 Wachs, dem wichtigsten Ausfuhrartikel, sind in Frankreich noch heute
die Kerzen (bougies, ital. ursprünglich candele di Bugia) benannt. Vom
XV. Jahrh. bis zur französischen Zeit war Bougie, mit Ausnahme der
spanischen Periode (1510-55), während welcher es 1541 kurze Zeit Karl V.
nach dem Rückzuge von Algier als Zufluchtsort diente (vgl. S. 231), zu
einem berüchtigten Seeräuberplatz der Barbaresken herabgesunken. Ein
neuer Aufschwung wird nach dem Ausbau des Hafens erwartet.

Das wichtigste mittelalterliche Baudenkmal der Stadt ist die
verfallene Porte Sarrasine (Pl. C 2; arabisch Bâb el-Bahar,
Seetor), das alte Hafentor, wahrscheinlich ein Überrest der von
dem Statthalter En-Nasr im J. 1067 erbauten Stadtmauer, die sich
auf dem Kamm der beiden Bergvorsprünge bis zum Plateau des
Ruines (S. 277) hinaufzog.

Die Hafenbucht beherrschen seit dem XVI. Jahrhundert die Kas-
ba
(Pl. B 3), eine Festungsanlage aus der spanischen Zeit, und
das verfallene, ursprünglich türkische (?) Fort Abd el-Kader
(Pl. D 2, 3; jetzt gleichfalls Kaserne und unzugänglich), auf der
felsigen Spitze des Bridjahügels.

Der nur den nicht häufigen Nordost- und Ostwinden ausgesetzte
Hafen, einer der wenigst schlechten Algeriens, ist 1905-9 durch
Verlängerung der aussichtreichen Jetée Abd el-Kader (Pl. D 3),
durch Aufschüttung eines Kais an der Pointe de la Kasba und durch
den Bau eines äußeren Hafendamms, der 480m l. Jetée du Large,
bis zu einer Gesamtfläche von 26 ha ausgebaut worden.

Den Zugang zur Stadt bilden vom Hafen aus einerseits der
Boulevard des Cinq-Fontaines (Pl. C 2, 1), anderseits die ebenfalls
zur Rue Trézel hinaufführenden Rue de la Marine (Pl. C 2) und
Rue Duvivier, vom Bahnhof aus die auf dem gleichnam. Platze aus-
mündende
Rampe de l’Arsenal (Pl. A B 2).

Die Rue Trézel (Pl. B C 2), die aus der Talmulde s.w. zum
Kasbahügel ansteigt, ist die einzige belebtere Straße Bougies. Links
das Hôtel de Villa (Pl. 2: C 2), mit einigen Altertümern, darunter
einem beim Hospital gefundenen römischen Mosaik (Oceanus und
Nereiden). Der Brunnen vor dem Stadthause enthält an einer
sechsseitigen Säule u. a. eine dreiteilige römische Inschrift mit An-
gaben
über den Bau des Aquädukts (S. 273).

Die Place Gueydon (Pl. B 2, 3), der zu Ehren des Admirals
Gueydon (1870-73 Generalgouverneur von Algerien), mit einem
Denkmal (Bronzefigur eines Genius) geschmückte Stadtmittelpunkt,
bietet an der Brüstungsmauer eine herrliche *Aussicht auf den Golf.
Aus der Rue Trézel steigt man über die Place de l’Arsenal
(Pl. B 2) und durch die Rue Fatima zu den Buden des Kabylen-
marktes
und zu dem S. 274 gen. Kabylenviertel hinan, dessen Stolz
die 1902 vollendete hübsche Moschee (Pl. A B 2) ist. Nahebei
die im Unterbau noch alte Porte Fouka (Pl. A 2).

Das Fort Barral (Pl. B 2; früher Fort Moussa), im O. der
Rue du Gonraya (S. 277), geht noch auf die spanische Zeit zurück.